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svantje
Newbie   Beiträge: 1 Angemeldet: 4.6.2004 Status: Offline
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erstellt am: 4.6.2004 um 15:46 |
Hallo!
Die Kontroverse um die Darstellung von Gewalt in Wort und Bild und ihren (un)mittelbaren Einfluss auf Leser und Zuschauer ist nicht neu. Brandaktuell ist und heiß diskutiert wird dieses vermeintliche Phänomen aber immer dann, wenn sich wieder mal jemand hinstellt und behauptet: ”Ich habe den Film X gesehen, und dann habe ich mir gedacht: Das musst du auch mal machen.” Oder: ”Ich habe das Buch Y gelesen, und dann habe ich mir gedacht: Das musst du auch mal machen.” Das kennen wir. Sogar erzseriöse Fernsehformate werden dann verdächtigt, ”Nachahmungstäter zu animieren”. Aktenzeichen XY ... ungelöst zum Beispiel. So ereiferte sich der österreichische Medienpsychologe Peter Vitouch in einem dpa-Gespräch noch im September 2000: ”Es ist vor allem gefährlich, weil Fälle mit positivem Ausgang für den Täter gezeigt werden.” Und weiter streitlustig: ”Die Sendung hängt sich das soziale Mäntelchen um, Positives zu zeigen, weil Verbrecher gejagt werden.”
Tatsache hingegen ist, dass Film, Funk, Fernsehen und Presse unser tägliches Dasein beeinflussen, prägen, bestimmen. Tendenz steigend. Es wird alles geboten: Aufgesetztes und Inszeniertes, Ernsthaftes und Belangloses, Wichtiges und Unwichtiges. Die öffentliche ist durch die veröffentlichte Meinung ersetzt worden. Bundeskanzler, oder solche, die es werden wollen, müssen zunächst ihre Fernsehtauglichkeit unter Beweis stellen, der oftmals polemisch und populistisch geführte TV-Polittalk wird zum festen Bestandteil der Wählermeinung. Bundestags-Debatten werden nur noch beiläufig zur Kenntnis genommen. Die Unterhaltungsmaschine rollt und rollt, die Maßeinheit für Qualität heißt jetzt Quote. Overkill Entertainment. Werbespots, die mediale Form der Gehirnwäsche, wo man hinsieht und hinhört. Wir leben in einer Mediengesellschaft, die internet-like globale Formen angenommen hat, ihre Formate und Produkte erreichen uns überall, selbst in den dunklen Nischen unseres sozialen Gefüges. Es gibt keinen Schwachsinn, keine Perversion, keine noch so hirnverbrannte Marotte, die nicht extensiv bunte Seiten und Bildschirme bevölkert. Und diese fortwährende, scheinbar ausweglose, schleichende, unser Bewusstsein vernebelnde und vergiftende Banalisierung und Trivialisierung macht die Hirne kaputt.
Auch multiple Mörder lassen sich gelegentlich inspirieren: von einschlägigen Kino- oder Fernsehfilmen, bizarren Gewaltvideos, gedruckten True-Crime-Plagiaten oder Horrorgeschichten, Zeitungsberichten über reale Verbrechen, aber auch wissenschaftlichen Fachaufsätzen, in denen Details der untersuchten Verbrechen geschildert werden. Provokant gefragt: Machen Medien Mörder?
Informationen gibt es bei www.der-serienmoerder.de, www.serienkiller.de.
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Unregistriert 
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erstellt am: 25.6.2004 um 10:06 |
Was soll an dieser Erkenntnis besonders sein? Wir leben in einer Demokratie, wo jeder, durch das Internet noch mehr begünstigt, das tun und sgen kann, was er will. Das Problem ist, das eine (mediale) Demokratie nur dann funktioniert, wenn es eine aufgeklärte und gebildete Masse gibt, die distanziert mit den Medienangeboten umgehen kann. So lange wir uns nicht dieser "Realitätskonstruktion" (schöne, heile, geile Trieb- und Lustwelt) bewusst sind, sind wir manipulierbar, beeinflussbar und stumpf... |
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