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walt
Administrator Beiträge: 283 Angemeldet: 8.1.2002 Status: Offline
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erstellt am: 7.5.2002 um 16:38 |
HONGKONG
Was ist nur aus Hongkong geworden! Dass die ehemalige britische Kronkolonie inzwischen zu China gehört, kann nicht die ganze Misere erklären, denn von bewusster Zensur hört man wenig.
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NEEDING YOU
Schon ganz schön, aber kein großer Wurf, auch wenn der große, bei uns für die falschen Filme gelobte Johnnie To dafür verantwortlich zeichnet.
3. Far-East-Filmfestival des asiatischen Kinos in Udine, Italien / 20. - 28.04.2001
Peter Clasen @ highnoon
"bei uns für die falschen Filme gelobte Johnnie To" hehe, besser hätte man es nicht formulieren können; der Mann spricht mir aus der Seele. So finde ich z.B. The Mission oder Where a good man goes wesentlich stärker als die ganzen Action-Blockbuster, für die er immer so gehypt wird. Und ebenso richtig liegt er mit der Behauptung, das aus HK momentan einfach kaum neue Impulse kommen. Dafür holen andere asiatische Länder gerade auf, wie Korea oder Thailand.
____________________ Das Recht auf ein gescheitertes Leben ist unanatastbar! (Amélie Poulain) |
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Sepp
Senior Member Beiträge: 10 Angemeldet: 21.4.2002 Status: Offline
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erstellt am: 7.5.2002 um 21:25 |
Die Miesere des HK-Kinos scheint mir auch an den Geschmäckern der Einheimischen und den dazu gegensätzlichen Erwartungen der Gweilos zu liegen.
Wer von uns wünscht sich nicht mal wieder einen richtigen Kracher in guter alter John Woo-Tradition. Oder eine Actionkomödie mit Stunts wie von Jackie Chan. Oder irgendeinen anderen Film, den es irgendwann schon mal gab und der einem das Gefühl vermittelt hat, sowas gäbe es nur im Hongkong-Kino zu sehen.
Was hilft es jedoch zu jammern, wenn John Woo nun partout nicht unsere Wünsche erfüllen, nach HK zurückkehren und, zusammen mit Chow Yun Fat, das Heroic Bloodshed Genre neu definieren will und Jackie Chan wohl keinen legitimen Nachfolger vorweisen kann.
In HK scheinen momentan die seichten Komödien unschlagbar zu sein. Trifft halt möglicherweise derzeit genau den Geschmack von werweißwievielen HK-Chinesen.
Oder Andy Lau. Mega erfolgreich der Mann, obwohl er mindestens soviel Mist (in unseren Augen natürlich nur) produziert, wie Sehenswertes.
Und dass Johnnie To jetzt für seine seltsamen Komödien seine größten Erfolge an den Kinokassen feiern kann, ist ja auch der Tatsache zu verdanken, dass er damit auch den Publikumsgeschmack trifft. Da kann man eben auch nicht jammern, dass seine düsteren Heldendramen zwar in unseren Augen aussergewöhnlich, in HK jedoch eben nicht so gern gesehen und akzeptiert werden. Warum auch immer.
Auch mir leuchtet ums Verrecken nicht ein, warum z.B. Inner Senses in HK mehr oder weniger gefloppt ist und Dummy Mummy without a baby wochenlang die Kinocharts anführt. Auch ich will die guten alten Zeiten zurück. Jedoch glaube ich, dass wir in good (?) old Germany dieses Thema wohl völlig umsonst diskutieren. HK-Chinesen werden wohl den Geschmack und die Richtung bestimmen, welche das HK-Kino einschlagen wird. Vorher, als bei uns noch keiner das Heroic Bloodshed-Genre kannte und John Woo mit A Better Tomorrow auftauchte, war dies auch für uns Neuland und...wer weiß, vielleicht jammern wir in ein paar Jahren wieder den romantischen Komödien aus HK nach, welche uns in unserer wirtschaftlichen Depression ja sooo das Leben versüßen.
Das Leben ist ein Kreislauf. Momentan sind halt für den Asien-Kinofan Korea-Film in. Mir scheint jedoch dort mittlerweile auch viel Mist produziert zu werden. Auch das HK-Kino erlebt sicher neue Glanzzeiten. Möglicherweise erwarten uns in Zukunft Filme aus HK, welche durch ihre Originalität neue Standards setzen, neue Genres definieren oder durch was auch immer uns in neue Begeisterung versetzen kann. Wünscht sich jedenfalls
Sepp
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walt
Administrator Beiträge: 283 Angemeldet: 8.1.2002 Status: Offline
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erstellt am: 7.5.2002 um 23:15 |
quote: Auch das HK-Kino erlebt sicher neue Glanzzeiten.
Ganz sicher mal wieder. Momentan sehe ich eher eine Ausdifferenzierung in einerseits locker flockige Romanzen, die das schnelle Geld bringen, und andererseits teilweise sehr ruhige Independentfilme im Stil von Edward Yang's Yi Yi aus Taiwan. Gerade Little Cheung (aus HK), aber auch Beijing Bicycle aus Mainland sind auch Filme, die ihre Stärke aus der ruhigen Art und Weise beziehen, wie sie erzählt sind. Besonders sticht allerdings Suzhou he hervor, in Shanghai gedreht, und entfernt etwas an den Erzählstil Wong Kar-Wais erinnernd. Ein unbedingter Pflichtfilm!
Fazit: die Bloodshed-Area ist nun wirklich vorbei, und was vorher an Filmpotential in HK gebündelt war, ist mehr oder weniger geflüchtet (sei es wegen dem handover oder auch weil die ganze Filmmeschpoke dort einfach schon zu sehr mafia-ähnliche Strukturen entwickelt hatte (s.a. die Ermordung von Jet Li's früheren Produzenten), oder auch weil viele einfach mal Hollywood ausprobieren wollten), jedenfalls kamen die letzten wirklich interessanten Filme aus den Städten des sog. Mainlands. Aber richtig, wirklich stilbildend waren auch die nicht.
quote: Möglicherweise erwarten uns in Zukunft Filme aus HK, welche durch ihre Originalität neue Standards setzen, neue Genres definieren oder durch was auch immer uns in neue Begeisterung versetzen kann. Wünscht sich jedenfalls
Sepp
Ein frommer Wunsch aber nun sind auch mal die anderen dran. Wie du schon sagst, Korea für sich alleine ist nicht wirklich so ergiebig, und von ein paar Highlights abgesehen kommt wirklich nix anderes als aus HK momentan. Aber aus Mexiko kamen jetzt zwei sehr interessante Filme, Amores Perros und Y tu mama tambien, aus Indien zuletzt die Überraschung The Terrorist, aus Thailand der göttliche Spass Tears of the Black Tiger, Japan ist sowieso immer wieder für Überraschungen gut (St. John's Wort).
Auch aus Australien wird man demnächst noch einiges mehr hören bzw. zu sehen bekommen, denn der Erfolg von Matrix hat dort für einen gewaltigen Schub gesorgt (etwas vergleichbar mit Lola rennt und Der Schuh des Manitu hierzulande), jedenfalls wird das Filmgelände bei Sydney gerade enorm erweitert und selbst amerikanische Firmen produzieren inzwischen gerne dort, weil sie die Auflagen der Gewerkschaften so leichter umgehen können. Pitch Black war ein imho sehr eindrucksvoller Science Fiction im klassischen Sinne, und weltweit sehr erfolgreich. Klar, ist nur Popkornkino, aber muss a) auch sein und b) wesentlich besser als der bescheuert patriotische The Dish, sowas haben die AMis bereits in den 50ern besser hinbekommen.
____________________ Das Recht auf ein gescheitertes Leben ist unanatastbar! (Amélie Poulain) |
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