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Shrek

ShrekUSA 2oo1
Regie: Andrew Adamson, Vicky Jenson, Scott Marshall


Shrek ist die jĂŒngste Produktion aus der Werkstatt Dreamworx/PDI aus dem Jahr 2001. Bemerkenswert ist er aus dreierlei Hinsicht:

  • er definiert den bis dato unerreichten Gradmesser dessen, was Computer based/assisted motion picture machen kann.

  • obwohl als MĂ€rchen und "Film fĂŒr die ganze Familie" konzipiert, sind seine Wendungen zu ĂŒberraschend, sein Humor quer und sein Ende gar nicht mĂ€rchenhaft.

  • er ist einfach megalustig sowohl die Situationskomik als auch der Wortwitz sind einfach mehr als gelungen
Shrek handelt vom bösen Lord Faarquard, der alle Fabelwesen in die tiefen SĂŒmpfe verbannt. Justament wohnt dort der Eremit und "Ogre" (= Unhold) namens Shrek, ein grĂŒnes, riesiges menschenĂ€hnliches Etwas mit Stöpselohren und grobem Gesicht. Zusammen mit Donkey, dem genial und witzig von Eddie Murphy gesprochenen ersten Störenfried der Shrekschen Waldidylle, macht sich der Unhold auf zum Hofe Lord Faarquads, um sich zu beschweren.

Dort angekommen gerÀt er mitten in das vom Lord veranstaltete Turnier hinein, das den besten Ritter zur Befreiung von Prinzessin Fiona aus den FÀngen des feuerspeienden Drachens ermitteln soll. Mit einer Prinzessin muss Faarquad sich nÀmlich vermÀhlen, um vom Lord zum echten König werden zu können.

Shrek schlĂ€gt alles kutz und klein was nach Ritter aussieht und vereinbart mit Faarquad einen Deal: wenn er ihm die Prinzessin bringe, mĂŒsse er die Fabelwesen wieder zurĂŒcknehmen.

Gesagt, versprochen und Shrek mit Donkey machen sich auf den Weg zum Drachen und befreien Fiona, die bitter enttÀuscht ist dass ihr Befreier so kotzbrockig aussieht und sie sich gar nicht in ihn verlieben kann. Doch auch Fiona, augenscheinlich zartbeseitet, entpuppt sich als kein Kind von Traurigkeit ... und wir werden spÀter erfahren warum. Jedenfalls verliebt sich Shrek in die schöne Fiona und wir erwarten eine Tragödie nach Art "Beauty and the Beast" ... doch nicht in "Shrek", es kommt ganz anders...

Shrek ist ein Meisterwerk des Anime. Zum ersten Mal in der Filmgeschichte sehen wir animierte (Fabel-)Wesen mit dem kompletten Spektrum lebensechter Mimik und Gestik. Damit stand den Filmemachern das ganze Repertoire von menschlich-emotionalen Äußerungen zur VerfĂŒgung, nicht nur die bis dato Standardmimiken wie Lachen, Bösegucken und Weinen. Shrek und Donkey verziehen das Gesicht und wir sind derart verblĂŒfft, weil wir uns selbst in Tier- oder Fabelgestalt ansehen.

Dabei setzt der Film seine technischen Möglichkeiten nie als Selbstzweck ein, schiebt sie nie in den Vordergrund, sondern benutzt sie als mimisch-gestisches Differenzierungsmittel oder zu dramaturgischen Zwecken und beweist dadurch GrĂ¶ĂŸe. Beispiel dafĂŒr ist die Figur Fionas, die nach ersten EntwĂŒrfen deart fotorealistisch geriet, dass die Filmemacher sie extra nochmal zurĂŒckrendern lassen mussten, sie hĂ€tte sonst einfach nicht mehr in die MĂ€rchenwelt gepasst.

Dabei hĂ€tten die Macher von Shrek durchaus Stolz sein können und das "Making of" der DVD-Extras legt denn auch Zeugnis ab, vom enormen technischen einerseits und dem liebevoll kĂŒnstlerischen Aufwand andererseits, der betrieben wurde. Maskenbildner schufen die ersten plastischen Modelle, Grafiker zeichneten die ersten Computermodelle, 24 Software-Entwickler entwickelten proprietĂ€re Motion-Software, mit denen Animationsspezialisten per Mouseklick einfach die Story umsetzen konnten. Teilweise bis zu 800 Prozessoren rechneten so drei Jahre lang an allen Sequenzen ...

Shrek ist dabei ein gar nicht so mĂ€rchenhaft-schöner MĂ€rchenfilm und will sich damit bewusst vom Kitsch der WerkstĂ€tten Buena Vista/Disney abheben. Der Held ist nicht schön, sondern hĂ€sslich wie die Nacht und kann dies auch nicht durch Intelligenz ausgleichen. Sein Begleiter Donkey ist vorlaut und frech und Fiona ist auch nicht so lupenrein wie sie scheint ... Das Einzige, worauf wir bauen können, ist das/der Böse in Person Lord Faarquads, aber auch der ist derart lĂ€cherlich kleinwĂŒchsig geraten, dass er sich fĂŒr den richtig-schrecklichen Bösen nicht recht eignen will; alles, was dem Disney-MĂ€rchen heilig war, wird hier pervertiert, in den Schmutz gezogen.

Das dies durchaus auch als kalkulierte Verkaufsstrategie, im Sine einer rigiden Anti-Disney-Positionierung, gebrandmarkt wird, sei in der interessanten Artechock-Kritik zu Shrek nachzulesen. Gegen solche Argumentation ist erstens einzuwenden: Selbst wenn dem so sei, dann ist zumindest zu begrĂŒĂŸen, dass das Ende des leeren Pathos a la Disney wenigstens das unpathetisch Kalkulierte ist. Und zweitens ist zu bemerken, dass solcherlei Argumentationen der altbackenen Marke Deutscher Studienrat enstpringen: habe ich einmal gemerkt, welche Marketingstartegie der VerkĂ€ufer fĂ€hrt, wird das Produkt automatisch schlecht, ja gerĂ€t der Verkauf zur moralischen Verwerflichkeit.

Neben dem unmÀrchenhaften Anti-Helden werden auch so ziemlich alle bekannten MÀrchen parodiert und/oder deren Figuren durch den Kakao gezogen ... nichts zum TrÀumen in einer Brave New World.

Wem das auch noch nicht genug erscheint, der sei auf die Komik des Filmes verwiesen. An erster Stelle steht da der Wortwitz des Donkey, der sich NUR in Englisch richtig entfaltet, weil Eddie Murphy der Figur im wahrsten Sinne des Wortes Soul einhaucht. Da jagen Wortspiele, wortdreherische Diskurse und lax-witzige Anmerkungen einander. Daneben besitzt "Shrek" unzÀhlige Situationskomiken, etwa wenn Shrek und Donkey im Stile eines Wrestlings Tag-Teams die Ritterschaft vermöbeln.

Also, der Film ist mehr als sehenswert und konnte auch eingefleischte Anti-MĂ€rchen-Fans wie mich mehr als ĂŒberzeugen.

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hinzugefügt: January 7th 2002
Autor: Wolfgang Melchior
Punkte:
zugehöriger Link: IMDB
Hits: 7700
Sprache: deu

  

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